Liebe Auswandertips-Leser,

es gibt wieder etwas aus Kolumbien und zwar hat sich Viktoria bei uns gemeldet und uns in einem Interview über ihre Auswanderung von Deutschland nach Kolumbien erzählt.

Wie es dazu kam, das erfahrt ihr hier…

A: Hallo Viktoria, was hat dich dazu bewegt aus deiner Heimat wegzugehen?

V: Ich war 2012 das erste mal in Kolumbien/Cartagena mit meinem Mann, damals waren wir noch nicht zusammen sondern nur „Freunde“.
Diese unglaubliche Lebensfreude und positive Energie, die die Menschen hier ausstrahlen, hat mich total überwältigt. Selbst in den ärmeren Vierteln, wo die Leute tatsächlich einfach nur froh sind wenn sie ein richtiges Dach über dem Kopf haben, sind sie zufriedener als jemand, der in Deutschland einen festen Job, eine Wohnung und ein gesichertes Einkommen hat.

Ich kam damals nach 3 Wochen Urlaub zurück nach Deutschland/München und war geschockt von der Unzufriedenheit der Menschen dort. Es hat mich total deprimiert in der früh in diese unglücklichen Gesichter zu sehen, obwohl jeder einzelne glücklich und dankbar sein sollte für das, was er hat.

Als ich dann ein paar Monate später mit meinem Mann, mit dem ich ja „nur“ befreundet war, zusammen gekommen bin, war uns klar, dass wir eines Tages in Kolumbien leben werden.

A: Wie bist du zum Auswanderungsziel Kolumbien gekommen? Standen auch noch andere Ziele zur Wahl?

V: Als ich meinen Mann 2010 kennenlernte und wir Freunde wurden, erzählte er mir jedes mal, wenn wir uns trafen, von seiner Heimat Kolumbien. Ich hatte sofort ein Gefühl für dieses Land bevor ich es überhaupt kannte. Nach meinem ersten Urlaub in Kolumbien war mir klar, hier will ich leben! Niemals stand ein anderes Land zu Auswahl.

A: Hast du früher – in jüngeren Jahren – schon an das Thema Auswanderung gedacht?

V: Das Thema Auswandern begleitet mich schon seit dem ich 15 Jahre alt bin. Damals wanderte mein Vater auf die Philippinen aus. Ich verfolgte seine Auswanderung von der Idee bis hin zur Durchführung. Ich wusste schon damals, dass ich das auch irgendwann machen werde. Mein Vater lebte von 2005 bis zu seinem Tod 2018 auf den Philippinen.

A: Wie hast du dich im speziellen auf Kolumbien als Auswanderungsziel vorbereitet?

V: Als ich 2013 Schwanger wurde und plötzlich einen Haufen Zeit hatte, entschied ich mich dazu einen Spanischkurs zu machen. Seit dem habe ich meine Sprachkenntnisse sehr verbessert. Außerdem waren wir weitere 3 mal zum Urlaub in Kolumbien. Ich lernte verschiedene Städte kennen und gleichzeitig auch die Familie meines Mannes, die mich mit offenen Armen und ganz viel Liebe empfangen hat.

A: Gab es sonst Hindernisse bei der Auswanderung nach Kolumbien zB. VISA, Gebühren, Auflagen, etc?

V: Der Sekretär der Kolumbianischen Botschaft in Frankfurt sagte uns, wir sollen uns keinen Stress machen mit meinem Visum oder dem Kolumbianischen Pass für unseren Sohn, da wir verheiratet sind dürften unser Sohn und ich auch ohne Visum einreisen und alles weitere dann in Kolumbien regeln. Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht.

Wenn du kein Rückflugticket hast darfst du als „Ausländer“ nur mit einem gültigem Visum einreisen. Also haben wir am Tag unserer Abreise noch schnell zwei Rückflugtickets gekauft, sonst hätten mein Sohn und ich nicht Fliegen dürfen. In Kolumbien angekommen haben wir nun 90 Tage Zeit, um mein Visum zu beantragen. Das sollte klappen! 😉

A: Haben sich deine Träume und Wünsche in deiner neuen Heimat erfüllt, oder arbeitest du noch daran?

V: Einer meiner Wünsche war es, dass wir mehr Zeit mit unserem Sohn verbringen können. Das hat sich definitiv erfüllt.

Ein anderer Wunsch von mir war es, dass ich mehr Zeit damit verbringen kann meiner Leidenschaft nach zu kommen, dem Schreiben. Auch das hat sich erfüllt. Alles andere ist noch in Bearbeitung. 😉

A: Wie sieht es mit Heimweh aus, vermißt du deine Familie, deine Freunde bzw. dein früheres Umfeld in deiner alten Heimat?

V: Natürlich vermisse ich es meine Freundinnen in der Nähe zu haben. Ich vermisse es sie, wenn es mir schlecht geht, einfach mal schnell anzurufen und vorbei zu fahren. Ich vermisse es meine Schwester bei mir zu haben und sie in der Mittagspause zum Essen zu treffen. Doch trotzdem hätte ich nichts anders gemacht.

München an sich vermisse ich bis jetzt noch nicht, mal sehen wann sich das ändert.

A: Viele Auswanderer möchten damit ja nochmal das große Abenteuer wagen, erzählen uns, dass man sich unbedingt eine Aufgabe suchen sollte, die man sich in der neuen Heimat als Ziel setzt. Hast du dir eine neue Aufgabe als Ziel gesetzt?

V: Ich wollte mehr Schreiben und habe einen eigenen Blog gestartet und bin gerade dabei mein Netzwerk aufzubauen. Dazu werden mein Mann und ich hier in Medellin eine Autowerkstatt eröffnen.

A: Wenn dich eine Freundin heute fragen würde, welche 3 Tipps würdest du ihr heute geben, wenn sie vorhat ebenfalls auszuwandern und dich um Rat frägt?

V:
1. Beantrage dein Visum bevor du abreist.
2. Kaufe dir dein Flugticket so, dass du noch mindestens 3 Monate Zeit hast, um alles zu erledigen.
3. Nimm so wenig mit wie möglich.

A: Dann haben wir abschließend nur mehr die eine Frage: Würdest du es wieder tun?

V: Jederzeit! Es ist das größte Abendteuer meines Lebens und ich würde es für nichts in der Welt eintauschen. Diese Erfahrung ist Goldwert.

Liebe Viktoria, herzlichen Dank für das Interview, man merkt, du trägst die Sonne Kolumbiens bereits in dir. Wir wünschen dir und deiner Familie jedenfalls alles Gute und viel Erfolg und freuen uns, dass du deine Geschichte hier mit unseren Lesern geteilt hast.

Wer mehr über Viktoria erfahren und lesen möchte, der kann das direkt auf ihrem Blog tun. Zu finden unter siegreichauswandern.com . Du planst ebenfalls nach Kolumbien auszuwandern oder spielst mit dem Gedanken und hast noch Fragen, dann kannst du gerne über einen Kommentar unterhalb oder per Email Kontakt mit Viktoria aufnehmen.