Chile ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, eine starke Wirtschaft und einen hohen Lebensstandard. Das 4300 km lange und nur 180 km schmale Land ist im Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen auf Platz eins innerhalb Lateinamerikas und unter den Top 50 weltweit.

Aus diesen und vielen anderen Gründen, entscheiden sich jedes Jahr viele Deutsche nach Chile auszuwandern um ein neues Leben in Südamerika zu beginnen.

Damit der Traum vom Auswandern nicht zu einem Albtraum wird, gibt es hier ein paar Tipps zur richtigen Vorbereitung:

1. Benötige ich ein Visum?
   Ja! Wer sich in Chile länger als 90 Tage aufhält, benötigt ein Visum. Dieses kann bereits von Deutschland aus beantragt werden. Um genauere Informationen zu erhalten, sollte man sich frühzeitig bei den chilenischen Konsulaten bzw. Botschaften erkundigen.Das Visum ist zwei Jahre lang gültig. Danach kann man eine unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
2. Reisepass und andere Dokumente
   Vor Abreise den eigenen Reisepass überprüfen. Dieser muss noch mindestens 2 Jahre gültig sein. Wichtige Dokumente wie Geburtsurkunde oder Polizeiliches Führungszeugnis sollte man sich bereits in Deutschland beglaubigen lassen.
3. Sind meine Sprachkenntnisse ausreichend
   Die Amtssprache in Chile ist Spanisch, genauer gesagt, Castellano. Im Laufe der Zeit hat sich daraus wie in Südamerika typisch ein spezieller Dialekt entwickelt. Englisch wird nur vereinzelt gesprochen. Ausreichende Sprachkenntnisse sind auch Grundvoraussetzung, um in Chile eine Arbeitsstelle zu finden.
4. Arztbesuch und Impfung
   Vorab sollten man mindestens bei seinem Haus- bzw. Zahnarzt vorbeischauen, um nochmal einen letzten Check-Up zu machen. Zudem ist es Ratsam, Impfungen zu erneuern. Die Suche nach einem neuen Arzt kann besonders im Ausland sehr lange dauern. Man sollte also vorsorgen, damit man besonders zu Beginn gut abgesichert ist.
5. Geld
   Bei einer Reise in einen Nicht-EU Staat müssen alle Geldmittel ab 10.000€ und mehr beim Zoll angemeldet werden. (Edelmetalle und Edelsteine gelten nicht als Barmittel und müssen als Ware angemeldet werden.)Die Währung ist der chilenische Peso. 1 Euro sind 619 CLP (Stand Okt. 2012). Im Verhältnis zu anderen südamerikanischen Ländern ist das Preisniveau relativ hoch.
6. Existenzgründung möglich?
   Die wahrscheinlich wichtigste Frage ist die der beruflichen Absicherung. Wer in Chile Arbeiten will benötigt eine Arbeitserlaubnis. Das Land zählt zu den wirtschaftlichen stärksten Nationen in Südamerika. Zudem haben ausländische Arbeitnehmer mit gültiger Arbeitserlaubnis die selben Rechte wie Einheimische. Genaue Informationen zum Thema Arbeiten in Chile findet man auf der Seite der Deutsch-Chilenischen-Handelskammer.
7. Geschäftsliche Tätigkeiten vorbereiten
   Es gibt in vor allem in Santiago Möglichkeiten flexibel arbeiten zu können. So lassen sich Tagesbüros in einem Business Center in der Hauptstadt oder Co-Working Plätze anmieten, um die ersten Geschäftskontakte zu knüpfen.
8. Kündigung der Wohnung und anderer Verträge
   Nicht nur die eigene Wohnung muss fristgerecht gekündigt werden. Auch Versicherungen, Telefon und Internet sowie alte Abos sollten schnellstmöglich abgemeldet werden. Handyverträge können mit Beleg für den Auslandsaufenthalt auch erst einmal “auf Eis” gelegt werden.

Ein Gastbeitrag von Tobias Holzhauser
Photo Credits: Cochamó in Chile – flickr.com