Um es vorweg zu nehmen, eine Auswanderung ist aus jedem Land aus möglich, die dauerhafte Einwanderung in Thailand jedoch nur sehr schwer. Thailand ist kein typisches Einwanderungsland. Dennoch ist Thailand überaus beliebt bei Weltenbummlern, Pensionisten und Sonnenhungrige. Wie also Auswandern nach Thailand?

Tourist Visa und Non-Immigrant Visa

Generell werden in Thailand entweder Touristenvisa oder sogenannte Non-Immigrant Visa an Ausländer vergeben. Das Touristenvisum ist vor der Einreise beim zuständigen Konsulat bzw. der Botschaft zu beantragen. Die maximale Aufenthaltsdauer bei der Einreise per Flugzeug ist auf 60 Tage limitiert, danach muss man das Land verlassen.

Ähnlich wie in manchen südamerikanischen Ländern wird diese Regelung jedoch recht leicht ausgehebelt, denn nach Ablauf des Touristenvisums muss das Land für mindestens 2 Tage verlassen werden und danach kann man noch zwei Mal als Tourist einreisen – ergibt somit eine maximale Aufenthaltsdauer von 180 Tagen pro Jahr, mit kurzen 2-Tages-Ausflügen in eines der Nachbarländer, in denen es auch viel zu entdecken gibt.

Kosten für die einmalige Einreise ca. € 30,-. Für die Verlängerung ca. € 45,-

Das Non-Immigrant-„O“-Visum kann nur von Rentnern oder von solchen Ausländern beantragt werden, die mit einem thailändischen Staatsbürger verheiratet sind. Das Visum kann für eine einmalige Einreise oder für mehrere Einreisen beantragt werden. Pro Einreise darf man sich 90 Tage im Land aufhalten. Das Visum kann für mehrere Einreisen (Multiple Entry) bis zu 365 Tagen gültig geschrieben werden. Innerhalb dieser Zeit kann man mit diesem Visum so oft ein- und ausreisen wie man möchte.

Man erhält jedoch bei jeder Einreise einen Aufenthaltsstempel über 90 Tage. Wer kurz vor Ablauf des Visums erneut einreist, erhält ebenfalls nochmals 90 Tage. Damit kann der Gültigkeitszeitraum von 12 auf 15 Monaten geschickt ausgedehnt werden.

Das Visum zur einmaligen Einreise kostet derzeit 55 Euro und das „Multiple O“ 130 Euro.

Möchte man die Ein- und Ausreise umgehen, kann ein sogenanntes Non-Immigrant-O-Visum beantragt werden. Die Vorausetzungen dafür sind:

• man muss mindestens über 50 Jahre alt sein
• man muss zuvor mit einem Non-Immigrant Visum eingereist sein
• man muss als Antragssteller mindestens 800.000 Baht auf einem Bankkonto in Thailand vorweisen (bereits seit mehr als 3 Monaten vor dem Antrag auf dem Konto)
• ALTERNATIV: muss man ein monatliches Einkommen von mind. 65.000 Baht nachweisen
• man muss sich alle 90 Tage beim Einwanderungsbüro melden und für aktuelle Auskünfte zur Verfügung stehen.

Einen Sonderfall bietet das Immigrationsbüro Personen an, die mit einem/einer thailändischen StaatsbürgerIn verheiratet sind. In diesem Fall sind nur 400.000 Baht auf dem Konto naczuweisen bzw.  ein gemeinsames Einkommen von mindestens 40.000 Baht notwendig.

Mit diesem Prozess darf man 1 Jahr durchgängig in Thailand bleiben. Sollten Sie vorhaben in dieser Zeit das Land einmal zu verlassen, so ist zwingend ein Antrag auf eine Re-Entry Bescheinigung vor der Ausreise zu besorgen. Ohne diese Bescheinigung verfällt ihr Jahresvisum.

Das Jahresvisum kostet im Land 1.900 Baht (45 Euro). Das Re-Entry kostet für die einmalige Ausreise 1000 Baht, bei mehreren Ausreisen 3.800 Baht (90 Euro).

Da sich diese Bestimmungen immer wieder sehr schnell ändern können empfehlen wir Ihnen folgende Seiten zur weiteren Information über die aktuellen Einreise & Visabestimmungen:

» thaivisa.com (english)
» thailandprivat.com (deutsch)

Neben den bereits erwähnten zeitlich beschränktenVisaprogrammen gibt es im thailändischen Immigrationsrecht auch eine Art der Daueraufenthaltsgenehmigung für Thailand.

Residence Permit – Daueraufenthaltsgenehmigung Thailand

ist diese nur mit sehr strengen Auflagen und zu abschreckend hohen Gebühren zu erhalten (199.000 Baht – knapp 4.900 Euro). Die Quote der Antragsteller pro Jahr ist auf 100 Personen pro Land begrenzt. Weitere bürokratische Einschränkungen lauten wie folgt:

• Anträge werden nur zu einem festgelegten Termin einmal pro Jahr akzeptiert
• Alle Unterlagen sind in Thai vorzulegen
• Der Antragsteller wird persönlich befragt und muss zudem noch Fingerabdrücke abgeben
• Der Antragsteller muss durchgängig 3 Jahre lang im Besitz eines  Non-Immigrant-Jahresvisums (kein Multiple-Entry-Visum) gewesen sein
• Die Ausstellung des blauen Aufenthaltsbuches kostet zusätzlich 1000 Baht
• Bei einer Ausreise verfällt die Genehmigung, es sei denn, er hat vorher eine Wiedereinreisegenehmigung (Re-Entry) eingeholt (pro Genehmigung 1000 Baht)
• Vor der Ausreise muss zusätzlich eine aktuelle Steuererklärung abgeliefert werden
• Jährliche Meldung bei der Wohnsitzbehörde (kostenpflichtig, 200 Baht).
• Fünf-jährlich müssen sich Besitzer einer Daueraufenthaltsgenehmigung bei einer örtlichen Polizeistation melden und ausweisen
• Die Arbeitsaufnahme ohne zusätzliche Arbeitsgenehmigung ist auch mit einer Daueraufenthatlsgenehmigung strengstens untersagt

Arbeiten und Jobsuche in Thailand

Da Sie nicht gänzlich bzw. nur sehr für lange Zeit nach Thailand einreisen können, sind alle Visa zeitlich befristet und vom thailändischen Staat streng kontrolliert.

Sowohl als Touristen als auch als Jahresvisumbesitzer ist es ihnen nicht gestattet in Thailand zu arbeiten. Sollte man sich bei illegaler Arbeitsaufnahme erwischen lassen, drohen Gefängnis, Geldstrafen oder Einreiseverbote. Man versteht hier keinen Spaß!

Arbeitserlaubnis für Thailand – Work Permit

Sollten Sie nach einer Arbeit suchen benötigen Sie dafür eine Arbeitserlaubnis die sogenannte Work Permit. Diese Arbeitserlaubnis erhalten Sie nur mit Hilfe einer Firma in Thailand, die diese Erlaubnis beantragen kann. Als Arbeitssuchender können Sie diesen Antrag nicht stellen, nur ein Unternehmen aus Thailand kann dies tun.

Die Auflagen für eine solche Arbeitserlaubnis in Thailand sind sehr streng, wie zum Beispiel:

• Für jeden beschäftigten Ausländer müssen im Gegenzug mindestens 4 Thais angestellt werden.
• In den Branchen (rd. 30 Branchen) Landwirtschaft, Hotelwesen, Einzelhandel oder verschiedenen Handwerksberufen werden an Ausländer keine Arbeitsgenehmigungen ausgestellt, da diese nur den Thais vorbehalten sind.

Immobilien & Grundstückskauf in Thailand

Generell ist der Kauf einer Immobilie für Nicht-Thais nicht gestattet. Eigentümer können auf eine Maximalbefristung von 30 Jahren ein Grundstück eines Landbesitzers oder ein Haus mieten. Weiters gibt es die Möglichkeit 49% eines Eigentums zu erwerben, das wichtige daran ist, dass ein thailändischer Eigentümer mindestens 51% der Immobilie hält.

Thailändische Bankkonten

Generell ist es sehr einfach weltweit ein Konto zu eröffenen, so auch in Thailand. Die einzige Einschränkung ist zumeist die Währung, in der das Konto geführt wird. Bis auf wenige Ausnahmen (Ayutthaya Bank) werden nur Konten in der Landeswährung Baht angeboten. Die Konten mit der Möglichkeit der Führung von Fremdwährungen sind unattraktiv und teuer.

Das Leben in Thailand – Lebenserhaltungskosten

Thailand ist vorallem bei vielen Auswanderern beliebt, weil die Lebenserhaltungskosten seit jeher niedriger sind als in Deutschland oder Österreich. Man kann natürlich nicht pauschal sagen, dass das Leben günstiger ist, denn jeder Lebensstil ist anders und stützt sich auf individuelle finanzielle Bedürfnisse.

So lebt der Aussteiger sehr wohl mit € 500 im Monat als Asket, ein Normalverbraucher kann sein Leben mit ca. € 1.000 im Monat schon sehr reichhaltig gestalten und ab einem Monatsbudget von € 1.500 beginnt bereits eine Art von gehobenen Lebensbedingungen.

Eine Entwicklung der letzten Jahre führt jedoch dazu, dass nicht nur in Europa die Preise stark angestiegen sind, sondern auch in Thailand alles immer teuerer wird.

Beispiele für Lebenserhaltungskosten in Thailand:

• Möbliertes 1-Zimmer Appartement inkl. Badezimmer ca. 4.500 Baht / Monat
• Möbliertes Haus inkl Wohnzimmer, 2 Schlafräume und 2 Bäder ca. 12.000 – 15.000 Baht / Monat
• Nebenkosten wie zum Beispiel Abfallbeseitigung, Sicherheitsdienst, etc belaufen sich im Monat auf ca. 600 Baht.
• Der Bezug von Strom kosten durchschnittlich 1.000 Baht pro Monat – bei häufiger Nutzung einer Air Condition auch bis zu 3.000 Baht pro Monat
• Der Internetzugang, der selbst in der Hauptstadt Bangkok noch immer nicht mit dem Anschluss in Europa zu vergleichen ist, beläuft sich in etwa auf 600 Baht pro Monat (Flat Rate)

Krankenvesicherung – Thailändische Versicherungen und internationale Versicherungen

In Thaliand bezahlt ein60 Jähriger ca. 52.000 Baht pro Jahr für eine Krankenversicherung, das entspricht den monatlichen Kosten von etwa 4.300 Baht! Die Internatinalen Versicherungen sind zumeist noch teurer, bieten dafür aber meist Rückkehrschutz an, das heißt sollten Sie einmal wieder aus Thailand nach Deutschland oder Österreich zurückkehren, so können Sie diese Versicherung auch zu Hause weiterführen.

Die Thai Sprache

Generell kommt man vorallem in den größeren Städten ganz gut mit English zurrecht. Sollte sich jemand auf den Arbeitsmarkt fokusieren ist er oftmal gezwungen einen Dolmetscher zu engagieren, sofern man sich nicht bei einem internationalen Konzern bewirbt. Die Thai Sprache ist schwer zu erlernen und viele geben es nach den ersten Versuchen auch gleich wieder auf.

Langfristig ist es jedoch so: Wenn man länger in einem Land bleiben möchte, muss man sich auch ein wenig den örtlichen Bedingungen anpassen. Man kann nicht in Deutschland über schlecht-Deusch-sprechende Ausländer schimpfen und dann selbst nichts anderes tun.

Es gibt viele Möglichkeiten auf sogenannten Sprachschulen die Sprache zu erlernen, die Kosten dafür sind meist sehr überschaubar und die Chancen danach viel größer.

..

Zum Thema Auswandern nach Thailand gibt es viele Anleitungen, Blogs und Foren im Netz, viele davon sind veraltet und nicht mehr aktuell. Vefolgen Sie daher laufend die offiziellen Informationseiten zu diesem Thema oder lesen Sie hier bei auswandertips.com über aktuelle Änderungen der Einreisebestimmungen nach Thailand.

» Offizielle Webseite der Thailand Immigration
http://www.immigration.go.th/