Jugendarbeitslosigkeit in der EU – Hauptgrund für Auswanderung in Europa
Jugendliche in den EU Mitgliedsstaaten sind so gut ausgebildet wie noch nie zuvor. Fast ein Drittel der Jugendlichen spricht mehr als eine Sprache fließend und zwei Drittel verfügen über zumindest einen Hochschul- bzw. einem Universitätsabschluss.
Dennoch ist die Jugendarbeitslosigkeit in viele EU Staaten so hoch wie noch nie. In Griechenland etwa sind 46,6 % der Arbeitslosen Jugendliche ohne Perspektive. Man könnte nun behaupten, dass dies an der desolaten Lage des griechischen Staates liegt, doch im Vergleich liegt Griechenland mit dieser Zahl noch hinter Spanien zurück, das es auf eine jugendliche Arbeitslosenquote von 48,5 % bringt.
Laut aktuellen Zahlen aus Griechenland denken mehr als eine halbe Million griechische Absolventen an eine Auswanderung in ein anderes Land nach. Während bei den griechischen Jugendlichen Länder wie Australien, Deutschland oder auch Amerika hoch im Trend der Auswanderungsländer stehen, bevorzugen Jugendliche aus Irland eher Auswanderungsziele mit den gleichen sprachlichen Voraussetzungen. Beispiele für beliebte Auswanderungsziele stellen für irische Absolventen zum Beispiel England oder Amerika dar. Ähnlich bei Absolventen aus Portugal, die es vor allem nach Südamerika zieht, genau in die Länder, in denen ebenfalls Portugiesisch gesprochen wird.
In Österreich und Deutschland möchte man glauben gibt es keine so großen Probleme, da die Arbeitslosenzahlen nicht so hoch sind, doch auch in Österreich sind mehr als 10% der Arbeitslosen Jugendliche und Akademiker, die keinen geeigneten Arbeitsplatz finden können.
Warum gibt es so viel Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
Das Beispiel Griechenland zeigt es sehr deutlich, es sind vor allem die alten Strukturen, die es vielen gut ausgebildeten Jugendlichen nicht ermöglichen ins Berufsleben einzutreten. Pragmatisierungen, Überbeamtung und der Schutz älterer Arbeitskräfte sind mitunter Schuld an der jugendfeindlichen Struktur des Arbeitsmarktes.
In der EU wurde kürzlich über dieses Thema debattiert und ein Budget in der Höhe von 82 Mrd. Euro beschlossen. Ein Tropfen auf dem heißen Stein und vor allem für Staaten mit finanziellen Problemen keine wirkliche Lösung. Die Voraussetzung an dieses Budget zugreifen zu können ist nämlich pro angeforderten Euro, jeweils einen Euro aus eigener Tasche hinzuzufügen.
Die ersten kleinen Fortschritte werden jedoch bereits von einzelnen Firmen selbst organisiert. Im Baskenland zum Beispiel haben sich kleine Unternehmen zusammengeschlossen um verschiedene Lehrstellen im Verbund anzubieten, da man als kleinen Unternehmen dies nicht alleine finanzieren könnte.
Die Problematik wird mit Sicherheit eines der essentiellsten Themen der nächsten Jahrzehnte darstellen, darum werden wir alle Neuerungen und Ideen genauestens verfolgen und Ihnen hier darüber berichten.
Wohin diese ausgebildeten Jugendlichen auswandern, das ist die große Frage. Denn betrachtet man die Problematik global, dann gibt es wohl nur wenige Staaten, die dafür eine Lösung gefunden haben.